Innenstädte neu denken – und machen

Vortrag von Klaus Mensing auf der Zukunftswerkstatt in Stade

Die Zentren stehen vor drei großen Herausforderungen: Der Strukturwandel im Einzelhandel hat sich durch Pandemie und Lockdown erheblich beschleunigt, Büroarbeitsplätze haben sich möglicherweise auch für längere Zeit ins Homeoffice verlagert und wir müssen die Mobilität neu organisieren. Heißt: Die Innenstadt von morgen wird mit weniger Handel, weniger Büro und weniger Verkehr auskommen (müssen). Dies ist gleichzeitig eine Chance, Funktionen wieder anzusiedeln, die aufgrund hoher Mieten aus den Citys verdrängt wurden. Lebendiger Nutzungsmix, attraktiver öffentlicher Raum, Erreichbarkeit und Resilienz – wie können wir diese Themen verbinden?

Auf der Zukunftswerkstatt „Lebendige City & Orte – Die Zukunft des Einzelhandels“ am 25. Juni 2021 in Stade hielt Klaus Mensing den Vortrag „Neue Nutzungen und Impulse für Zentren mit Zukunft“. Seine zentrale Botschaft: Wir müssen die Innenstädte bzw. die Zentren nicht nur neu denken, sondern neu machen! Hierfür brauchen wir Instrumente, Kreativität und am Gemeinwohl orientierte Akteure. Dabei sollte es nicht das Ziel sein, die City 2010 wiederherzustellen oder die City 2020 zu retten. Wir müssen die City 2025 / 2030 attraktiv gestalten!

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Stärkung der Bramscher Innenstadt

Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ fördert zahlreiche Maßnahmen

Die Stadt Bramsche hat sich mit Unterstützung von CONVENT Mensing erfolgreich für das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ beworben. Ministerin Birgit Honé übergab am 24. August 2021 den Zuwendungsbescheid an Bürgermeister Heiner Pahlmann (vgl. das Foto). Unter dem Motto „Bramsche bringt`s: lebendig und resilient“ werden bis Ende 2023 Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt erarbeitet.

Zur Aufwertung der Außengastronomie in der Bramscher City – ein wichtiger Faktor für einen attraktiven öffentlichen Raum – wurde Anfang 2022 als erste Maßnahmen der Wettbewerb „Lokalhelden“ erfolgreich durchgeführt. Für die beiden Förderbereiche „Aufwertung vorhandener Gastronomie“ (z.B. durch neues Mobiliar und Sonnenschirme), sowie „Ansiedlung / Neueröffnung Gastronomie“ gab es jeweils einen Zuschuss von 60 %, bei einem Gesamtbudget von 30.000 €. Am 30. März 2022 hatte die Jury aus Vertreter*innen von Stadt, Stadtmarketing, Handel und lokaler Gastronomie unter Vorsitz von Klaus Mensing die Gewinner ausgewählt: Vier lokale Gastronomen erhalten für die Aufwertung ihrer Außenbereiche eine Förderung. Zudem erhielt ein innovatives Gastrokonzept für junge Leute finanzielle Unterstützung für die Neueröffnung.

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Digitale Modellkommune Kirchbarkau

Digitalisierung wird immer wichtiger für Kommunen. Das Land Schleswig-Holstein fördert daher „digitale Modellkommunen“ – darunter die Gemeinde Kirchbarkau (südlich von Kiel). CONVENT Mensing unterstützt das Projekt „Smartes Baugebiet der Zukunft“ durch die Analyse der Ortsentwicklung und städtebauliche Empfehlungen – in Kooperation mit der ews group gmbh aus Lübeck und wilhelm.tel Norderstedt. Leben in der ländlichen Umgebung, arbeiten im Homeoffice, umweltbewusst mobil sein, regional einkaufen, generationenübergreifend wohnen und gut versorgt sein: Wie können wir mittels digitaler Technologien diese Ansprüche erfüllen? Wie entwickeln wir „mitwachsende“ Baugebiete und innerörtliche Verdichtungs-Quartiere, die dies ermöglichen – und in zehn, fünfzehn Jahren noch funktionieren? Dies wurde in einem agilen, modellhaften Prozess erarbeitet.

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Stärkung des Ortskerns von Dorum

Kleine Orte wie Dorum bieten Chancen für die Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung des Ortskerns, wenn es gelingt, geeignete Standorte zu profilieren und die lokalen Akteure zu aktivieren. Gefördert durch das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ hat der Ort in der Gemeinde Wurster Nordseeküste einiges erreicht.

Das Grundzentrum Dorum in der Gemeinde Wurster Nordseeküste verfügt über eine umfangreiche touristische Infrastruktur im küstennahen Ortsteil Neufeld. Der Ortskern könnte jedoch attraktiver gestaltet und aufgewertet werden, um zusätzliche Angebote und Verweilanlässe für Touristen und Einheimische zu bieten. CONVENT Mensing hat die Gemeinde 2022 / 2023 bei Strategieentwicklung und Maßnahmenumsetzung unterstützt, gefördert durch das Sofortprogramm Perspektive Innenstadt!“ des Landes Niedersachsen.

Ziele waren die Realisierung interessanter, frequenzbringender Nutzungen für Einheimische und Touristen, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, insbesondere durch neue Plätze sowie (Außen-)Gastronomie sowie die Gründung einer Standortgemeinschaft der Geschäftsleute und Eigentümer, die sich aktiv um ihren Ortskern kümmert („Zentren-Management“) und die Maßnahmen aktiv unterstützt bzw. zum Teil selbst durchführt.

Vorläufiges Fazit zum Ende des Förderprogramms Ende März 2023: Es ist gelungen, den Ortskern wieder ins Gespräch zu bringen: durch das Pop-up-Café und Folgeveranstaltungen wie Neujahrsglühen und Frühlingsfest, Aufwertung und Möblierung von Plätzen und Grünbereichen, den regelmäßigen Stammtisch sowie sehr gut unterstützt durch die Berichterstattung in der Nordsee-Zeitung.

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Perspektive Ortskern Thedinghausen

Die Herausforderung: Aufwertung des Besatzes und der Aufenthaltsqualität in der historisch gewachsenen Geschäftsstraße und Aufbau einer Standortgemeinschaft aus Kaufleuten und Eigentümern. Die Geschäftsstraße bietet insbesondere aufgrund der hohen Verkehrsbelastung als Ortsdurchfahrt kaum Aufenthaltsqualität, der Besatz entfaltet wenig Anziehungskraft und es bestehen aufgrund der intensiven Bebauung wenig Erweiterungs- oder Ansiedlungspotenziale. Gleichwohl gibt es attraktive Geschäfte und Gastronomien sowie das historische Ensemble des Rathauses mit Potenzial für eine attraktivere Nutzung. Parallel geht es um die Flächenentwicklung für neue Nutzungen für die langfristige Entwicklung der Samtgemeinde.

Die Chancen: Die finanziellen Anreize des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“ bieten Möglichkeiten für Maßnahmen im öffentlichen Raum und an Immobilien – zum Beispiel die Anmietung von Leerständen und günstige Weitervermietung an neue und interessante Nutzer.

CONVENT Mensing wurde mit der fachlichen Begleitung und Moderation des Entwicklungs- und Kommunikationsprozesses „Perspektive Ortskern Thedinghausen“ beauftragt – im Dialog mit den lokalen Akteuren. Erste Workshops mit der Politik sowie mit Geschäftsleuten und Eigentümern haben stattgefunden.

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Coworking – Chancen für Innenstädte und Ortskerne

Der Coworking-Trend hat – auch bedingt durch die Corona-Pandemie – den Ländlichen Raum und die Klein- und Mittelstädte erreicht. Durch die Digitalisierung (aktuell Homeoffice und Videokonferenzen) entstehen neue Arbeitsorte – der Wohnstandort gewinnt an Bedeutung. New Work-Ansätze wie Homeoffice oder Coworking können vor Ort, unterstützt durch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, neue Angebote schaffen und Arbeitspendler aus den benachbarten Mittel- und Oberzentren zurückgewinnen. Gleichzeitig bieten Coworking-Arbeitsplätze zeitgemäße Folgenutzungen für leerstehende Immobilien in den Innenstädten und Ortskernen.

Seit der Pilotstudie von CONVENT Mensing „Coworking auf dem Land – und im Leerstand?“ für den Landkreis Osnabrück im Jahr 2017 hat sich das Thema mittlerweile dynamisch entwickelt – in Stadt und Land.

CONVENT Mensing hat den Aufbau eines Coworking Space in der Stadt Verden (Aller) für das Netzwerk der Kreativ- und Innovationswirtschaft e.V. (KIWI) begleitet – der Space wurde im November 2021 in der Innenstadt eröffnet.
https://coworking.kiwinetz.de/willkommen.html

In dem im Sommer 2021 gestarteten Projekt „Bramsche bringt`s: lebendig und resilient“ (gefördert durch das Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“) ist der Aufbau eines Coworking Space eine Maßnahme.

Und auch in dem Modellvorhaben des Landes Schleswig-Holstein „Digitale Modellkommune“ ist Coworking eines von möglichen Themen für die Ortskernentwicklung – im Rahmen eines „Smarten Baugebietes der Zukunft“ in der Gemeinde Kirchbarkau.

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Pop up-Nutzungen in der Verdener Innenstadt auf Erfolgskurs

Die Herausforderungen kennen viele Städte und Gemeinden: Leerstände in der Innenstadt, für die keine Folgenutzungen zu akquirieren sind – nicht zuletzt aufgrund der Mietforderungen der Eigentümer. Welche Anreize sind notwendig, um innovative Anbieter zu bewegen, ihre frischen Geschäftsideen im Zentrum auszuprobieren?

Das von CONVENT Mensing begleitete Projekt „Probierstadt Verden – Ideen Raum zur Entwicklung geben“, bei dem die Stadt temporär und mietfrei leere Geschäftsflächen für Pop up-Nutzungen anbietet, kann erste Erfolge aufweisen. Mehrere Pop up-Nutzerinnen haben im Spätsommer 2021 eigene Läden in der Fußgängerzone eröffnet. „Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, einen Laden zu haben“, wird eine Gründerin der ersten Stunde in der Kreiszeitung zitiert. „Aber das funktionierte so gut.“ Eben – die Überlassung der Fläche durch die Stadt hat es ihr ermöglicht, die Geschäftsidee einfach mal auszuprobieren.

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Ortskernentwicklungskonzept Nübbel

Die Gemeinde Nübbel hat 2021 ein Ortskernentwicklungskonzept (OEK) erarbeitet. Ziel ist die Betrachtung der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde sowie ihrer Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen, damit die Gemeinde auch in Zukunft ein l(i)ebenswerter Ort für Alt und Jung ist. Dabei stehen neben einer allgemeinen Stärken- und Schwächenanalyse (SWOT-Analyse), der Darstellung relevanter (demografischer) Entwicklungstrends und der Analyse der Infrastruktureinrichtungen auch monetäre Interessen im Vordergrund: in Gestalt von „Schlüsselprojekten der Ortskernentwicklung“, die nach Abschluss des OEK zur Förderung z.B. durch die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) oder die AktivRegion Eider- und Kanalregion Rendsburg beantragt werden.

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Zukunft des Einzelhandels in den Innenstädten

Klaus Mensing referiert bei der Region Hannover

Welche Instrumente können die Transformation der Innenstädte unterstützen? Aktuelle Initiativen zur Rettung von Handel und Gastronomie konzentrieren sich derzeit insbesondere auf finanzielle Leistungen, um Geschäftsschließungen zu verhindern. Darüber hinaus muss jedoch die gesamte Innenstadt in den Fokus genommen werden – entsprechend sind relevanten Innenstadtakteure wie Eigentümer, Kunden und Bewohner sowie kreative Stadtmacher mit einzubeziehen.

Auf der Online-Veranstaltung der Region Hannover „Zukunft für den Einzelhandel in den Innenstädten – Welche Instrumente helfen den Kommunen?“ am 25. Januar 2021 stellte Klaus Mensing das Instrument Zukunftsfonds Ortskernentwicklung Landkreis Osnabrück vor. In vier Wettbewerbsrunden dieses Förderprogramms von 2012 bis 2018 wurden in den Landkreiskommunen zahlreiche Maßnahmen an Immobilien, in Geschäften und im öffentlichen Raum realisiert: aufgrund einer Landkreis-Förderung von 40 % und einer privaten Kofinanzierung von je 30 % durch Eigentümer und Geschäftsleute. Der Wettbewerb wurde von CONVENT Mensing initiiert und begleitet.

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