Förderanreize für starke Zentren

Neuauflage des Zukunftsfonds Ortskernentwicklung gestartet

Neuenkirchen Neubau Pinke

Die Preisträger des Wettbewerb 2014 / 2015 Zukunftsfonds Ortskernentwicklung 2.0 Landkreis Osnabrück stehen fest: Nach intensiver Diskussion hat die Jury auf ihrer Sitzung am 16. Oktober im Kreishaus ihre Bewertung präsentiert. Der Landkreis fördert mit dem Zukunftsfonds investive und nicht investive Maßnahmen zur Stärkung des Geschäftsbesatzes und der Aufenthaltsqualität in den Ortskernen und Innenstädten mit einem Zuschuss von 40 Prozent – insgesamt 80.000 EUR. Je 30 Prozent steuern die Kommunen und die privaten Eigentümer und Gewerbetreibenden bei.

Von den 15 Kommunen, die sich mit Ihrer Werbe- oder Standortgemeinschaft beworben hatten, erhalten Bohmte, Melle-Buer, Melle-Riemsloh, Ostercappeln und Quakenbrück eine ungekürzte Förderung. Sieben weitere Kommunen erhalten eine gekürzte Förderung. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung:

Pressemitteilung Jurysitzung Zukunftsfonds.

CONVENT Mensing begleitet den Prozess fachlich – wie bereits beim Pilotwettbewerb 2012 / 2013: Ausschreibung, laufende Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit, Vorprüfung der Bewerbungen und Vorbereitung der Jury-Sitzung.

Zukunftsfonds Ortskernentwicklung 2.0 - Ausschreibung

Ziel des Wettbewerbs und der Förderung ist die nachhaltige Stärkung der Ortskerne und Innenstädte im Landkreis Osnabrück durch Förderanreize für Maßnahmen von Geschäftsleuten, Eigentümern und Gemeinden zur Erhöhung der Besatzqualität und der Aufenthaltsqualität in den Zentren. Diese werden in PPP-Kooperation erarbeitet und sind eingebunden sind in ein langfristiges Konzept für das Zentrum („Masterplan“). Förderfähig sind investive Maßnahmen für die „Hardware“ (Geschäfte, Immobilien und (halb-)öffentlicher Raum) und nicht investive Maßnahmen für die „Software“ (Etablierung einer Standortgemeinschaft, Professionalisierung des Besatzmanagements etc.).

Die im Umfang von 330.000 Euro beantragten Maßnahmen umfassen den Umbau von Geschäftsräumen für Folgenutzungen, Schaffung barrierefreier Eingänge, Besatz- / Leerstandsmanagement, Aufbau einer Homepage mit den Geschäften im Ortskern plus QR-Codes, ein WLAN für das Zentrum, Aufwertung des öffentlichen Raumes, Beschilderungen und und … Wie beim Pilotwettbewerb 2012 / 2013 sind erneut zahlreiche kreative Maßnahmen zur Stärkung der Besatz- und Aufenthaltsqualität in den Zentren dabei.

Durch dieses innovative und mindestens in Niedersachsen bislang einmalige Instrument werden erhebliche Investitionseffekte der privaten Eigentümer und Geschäftsleute ausgelöst. Dies dient dem Erhalt der hohen Lebensqualität des Osnabrücker Landes, die auch auf attraktiven Innenstädten und Ortskernen basiert. Da die Zentren jedoch durch die Trends im Einzelhandel und im Demographischen Wandel unter Druck geraten, sind neue Instrumente notwendig, um die Akteure vor Ort zu einem frühzeitigen und aktiven Handeln zu bewegen.

Weitere Infos unter
https://www.landkreis-osnabrueck.de/bauen-umwelt/planen-und-bauen/zukunftscheck-ortskernentwicklung.

Oder sprechen Sie uns für eine unverbindliche Kurzberatung gerne an.

Quakenbrück Foto Bazel

Innovative Instrumente zur Stärkung der Ortskerne und Innenstädte wie der Zukunftsfonds gewinnen an Bedeutung. Denn das Wegbrechen von öffentlichen und privaten Versorgungsfunktionen infolge der demografischen Entwicklung und der Markttrends bei Handel und Dienstleistungen führt zu Leerständen in den Zentralen Versorgungsbereichen und perspektivisch zu einem Downgrading des Ortskerns und des gesamten Zentralen Ortes. Nur durch „passende“ Folgenutzungen können Verfallserscheinungen frühzeitig abgewehrt werden. Hierfür ist häufig ein Umbau der „Hardware“ (Immobilien) notwendig. Dies erfordert finanzielle Ressourcen – neben Mitteln der Kommune überwiegend Investitionen der privaten Geschäftsleute und Eigentümer.

Dies bedeutet für die Gemeinden, frühzeitig zu reagieren und stärker einzelne Nutzungen und Immobilien zu beobachten sowie den Dialog zu den Eigentümern zu suchen – im Sinne eines „Ortskern-Instandhaltungs-Managements“.

Schlecker mit Werbung

Strukturelle Leerstände sind meist Folge rückläufiger Nachfrage aufgrund der genannten Trends sowie nachlassender Investitionen der Inhaber und Eigentümer. Für starke Zentren und marktgängige Immobilien sind daher zunehmend Instrumente notwendig, die über die „klassische“ (Bauleit-) Planung hinausgehen und eine aktivierende Funktion haben. Bei Immobilien und Geschäften sind zwar in erster Linie die privaten Eigentümer und Inhaber gefragt – allerdings hat auch die Gemeinde Interesse an einem attraktiven Zentrum und der Vermeidung städtebaulicher Missstände. Durch geeignete Rahmenbedingungen für private Investitionen, die eingebunden sind in eine gemeinsame und zukunftsorientierte Strategie für das Zentrum („Masterplan“) lassen sich Planungs- und Investitionssicherheit schaffen. Die Förderinstrumente sollten „niedrigschwellig“ sein, um vor dem Auftreten großflächiger städtebaulicher Missstände die Akteure vor Ort zum Handeln zu bewegen.