Der Coworking-Trend hat – auch bedingt durch die Corona-Pandemie – den Ländlichen Raum und die Klein- und Mittelstädte erreicht. Durch die Digitalisierung (aktuell Homeoffice und Videokonferenzen) entstehen neue Arbeitsorte – der Wohnstandort gewinnt an Bedeutung. New Work-Ansätze wie Homeoffice oder Coworking können vor Ort, unterstützt durch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, neue Angebote schaffen und Arbeitspendler aus den benachbarten Mittel- und Oberzentren zurückgewinnen. Gleichzeitig bieten Coworking-Arbeitsplätze zeitgemäße Folgenutzungen für leerstehende Immobilien in den Innenstädten und Ortskernen.
Seit der Pilotstudie von CONVENT Mensing „Coworking auf dem Land – und im Leerstand?“ für den Landkreis Osnabrück im Jahr 2017 hat sich das Thema mittlerweile dynamisch entwickelt – in Stadt und Land.
CONVENT Mensing hat den Aufbau eines Coworking Space in der Stadt Verden (Aller) für das Netzwerk der Kreativ- und Innovationswirtschaft e.V. (KIWI) begleitet – der Space wurde im November 2021 in der Innenstadt eröffnet.
https://coworking.kiwinetz.de/willkommen.html
In dem im Sommer 2021 gestarteten Projekt „Bramsche bringt`s: lebendig und resilient“ (gefördert durch das Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“) ist der Aufbau eines Coworking Space eine Maßnahme.
Und auch in dem Modellvorhaben des Landes Schleswig-Holstein „Digitale Modellkommune“ ist Coworking eines von möglichen Themen für die Ortskernentwicklung – im Rahmen eines „Smarten Baugebietes der Zukunft“ in der Gemeinde Kirchbarkau.
Zielgruppen für einen Coworking Space sind Freiberufler, die bislang zuhause arbeiten, Pendler, Start-ups oder auch Studierende aus benachbarten Hochschulstandorten. Kurze Wege innerhalb des Ortes statt Pendeln in die nächste Großstadt sparen Wegezeit und schaffen zeitliche Spielräume für Familie, Freizeit, Ehrenamt und anderes. Das Ziel heißt „Leben und Arbeiten am gleichen Ort“.
Bei einer Folgenutzung für leerstehende Immobilien – auch als multifunktionaler Nutzungsmix mit Gastronomie, Daseinsvorsorge oder Veranstaltungsräumen – ergeben sich zudem positive Effekte für das Zentrum durch eine Belebung des Umfeldes und der Nutzungen.
Mittlerweile haben sich Indikatoren der Machbarkeit herauskristallisiert, die je nach Standort entsprechend angepasst werden müssen: von ausreichender Nachfrage potenzieller Zielgruppen und Aufbau einer Community über eine geeignete Immobilie mit einem entsprechenden Nutzungskonzept bis zu einem Betreiberkonzept sowie einer mittelfristigen Wirtschaftlichkeit.
Foto: Coworking-Loungebereich (CONVENT Mensing)