Zukunftsfonds Ortskernentwicklung 3.0: Chancen des Onlinehandels nutzen

Der Onlinehandel stellt eine ernstzunehmende Herausforderung für den stationären Handel dar. Aber er bietet auch Chancen, Geschäfte und Zentren zukunftsfähig aufzustellen und die Kundschaft wiederzuentdecken. Die dritte, im Sommer 2016 gestartete Auflage des Zukunftsfonds Ortskernentwicklung – diesmal mit dem Schwerpunktthema „Onlinehandel“ – hat erneut Impulse ausgelöst und Maßnahmen angeschoben, um die Präsenz des stationären Handels im Internet zu fördern und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität in den Zentren zu verbessern.

Das ist das Fazit der Werkstatt vom 7. Juni 2017 im Kreishaus Osnabrück, auf der die VertreterInnen der Kommunen, der Kaufmannschaft und der Werbegemeinschaften bzw. Stadtmarketingorganisationen den Zwischenstand ihrer Maßnahmenumsetzung präsentierten und lebhaft diskutierten. CONVENT Mensing begleitet den Zukunftsfonds fachlich und hat die Werkstatt moderiert.

Ob „Online-City Bramsche“, die Marketingstrategie „Mehr Dissen. Einkaufen vor Ort – Gemeinsam online“ oder die neue Plattform „Bersenbrücks Mitte“ (inklusive neuem Logo): Geschäftsleute, Werbegemeinschaften und Kommunen haben bereits einiges auf die Beine gestellt. Im Mittelpunkt stehen Internet-Plattformen als neue virtuelle Marktplätze der Kommunen, Konzepte zur Nutzung der sozialen Medien sowie Suchmaschinenoptimierung. Dazu finden Schulungen der Kaufleute statt. „Wir machen Sie digital fit!“, lautet das beispielsweise das Angebot der Wirtschaftsagentur Quakenbrück an die Kaufleute.

Aber auch klassische „Offline-Maßnahmen“ stehen auf dem Programm. In Ostercappeln haben die beiden Gastronomen und der Bioladen eine neue und gemeinsame Außengastronomie auf dem Kirchplatz eingeweiht. Und weiterhin beliebt sind Einkaufstaschen und Einkaufsführer. Grundlage für den Mix aus Online- und Offline-Maßnahmen sind Marketing-Konzepte, die einen zeitgemäßen Online-Auftritt des Ortskerns und der Geschäfte mit einem marktgerechten Offline-Angebot der Geschäfte bzw. Anbieter im Zentrum verknüpft. Die Marketing-Konzepte haben auch Impulse für neue Logos und Slogans gegeben, die nun auf allen Online- und Offline-Kanälen gespielt werden

Handeln im digitalen Zeitalter heißt für die Zukunftsfonds-Gewinnerkommunen in erster Linie digitale Kommunikation auf verschiedenen Kanälen – allerdings noch kein Online-Shop. Die überwiegend inhabergeführten Geschäfte können hier i.d.R. mit vertretbarem Aufwand nicht mit Amazon, ebay oder Zalando mithalten. Der stationäre Handel muss seine klassischen Stärken wie Beratung, Anprobieren, Erlebnis im Geschäft etc. ausspielen – und gleichzeitig Serviceleistungen wie Amazon bieten: von der Produkt-Präsentation im Netz bis zur kulanten Abwicklung von Retouren. Und die Kundschaft ist durch ein originelles Marketing immer wieder für ihr Zentrum und für die Vielfalt der attraktiven Geschäfte zu begeistern.

Der Landkreis Osnabrück fördert mit dem Zukunftsfonds gezielt Maßnahmen zur Stärkung des Geschäftsbesatzes und der Aufenthaltsqualität in den Ortskernen und Innenstädten mit einem Zuschuss von 40 Prozent – insgesamt 80.000 EUR. Je 30 Prozent steuern die Kommunen und die privaten Eigentümer und Gewerbetreibenden bei, die die Maßnahmen kooperativ durchführen.

Foto: Müller-Detert, Landkreis Osnabrück

InfoDienst Zukunftsfonds 3.0

http://www.landkreis-osnabrueck.de/zukunftsfonds


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