Wohnen mit Zukunft – Orte mit Zukunft

P1160628

Die Trends sind bekannt: Auch in den Städten und Gemeinden im Landkreis Osnabrück altert die Wohnbevölkerung – und deren Immobilien altern mit. Aufgrund dieser veränderten und langfristig rückläufigen Nachfrage rückt die Nachnutzung und Revitalisierung des Wohnungsbestands in den Einfamilienhausgebieten in den Fokus, um Leerstände im ortskernnahen Bestand zu vermeiden. Dort kommt es zudem aufgrund des Strukturwandels im Handel zunehmend zu Geschäftsleerständen – mit negativer Wirkung auf die Attraktivität der gesamten Gemeinde als Wohn- und Wirtschaftsstandort.

Der Landkreis Osnabrück hat daher für 2015 den Handlungsschwerpunkt „Wohnen mit Zukunft / Orte mit Zukunft“ aufgelegt. Ziel ist es, in einem umsetzungsorientierten Arbeitsprozess mit ausgewählten Kommunen sowie unter fachlicher Begleitung durch CONVENT Mensing kreative Strategien und Instrumente zur vorausschauenden Revitalisierung des Wohnungsbestandes zu entwickeln.

P1160610

Aus den genannten Trends resultiert für die Kommunen die Herausforderung, ihre Orte an den zukünftigen Wohnbedürfnissen und Versorgungsangeboten auszurichten, den Wohnungsbestand in den EFH-Gebieten durch Impulse für Nachnutzungen städtebaulich verträglich zu revitalisieren (Folgenutzung + Modernisierung, Nachverdichtung, Abriss + Neubau) und die Innenstädte attraktiv zu halten (Innenentwicklung).

Über die Erhebung der (potenziellen) Leerstände mittels Leerstandskataster und die klassische hoheitliche Planung hinaus geht es um frühzeitiges Aufgreifen, Initiieren und Kümmern durch die Kommune – unter Einbeziehung und Aktivierung der Akteure vor Ort. Dies sind die (älteren) Eigentümer / Bewohner, die (jüngeren) Nachnutzer und die Anbieter von komfortablen Wohnungen für Senioren. Zudem ist das Thema in Politik und Bürgerschaft zu platzieren. Kernfrage: Wie ist der Bedarf der Zielgruppen und wie lassen sich die älteren Menschen aktivieren?

Buddenkamp

Die meisten Senioren möchten in ihren eigenen vier Wänden alt werden. Neben einem altersgerechten Umbau der Immobilie ist auch der Umzug in eine komfortable alter(n)sgerechte Wohnung eine Option. Hierfür werden als Baustein eines kommunalen wohnungswirtschaftlichen Managements auf moderierten Veranstaltungen mit Senioren („Zukunftsforum Wohnen“) Wohnwünsche und Wohnformen diskutiert und im Dialog mit der Wohnungswirtschaft für diese Zielgruppe komfortable Wohnungen im bisherigen Umfeld gesucht – auch als Folgenutzung für leere Geschäftsimmobilien. Auf der anderen Seite werden junge Familien als Folgenutzer für die Bestandsimmobilien angesprochen (und ggf. mit einem Programm „Jung kauft Alt“ gefördert). Während „Alt“ in einer komfortablen Wohnung und gut versorgt das Alter genießt, hat „Jung“ Energie und Mittel, um die Altbauten (energetisch) zu modernisieren. Das Motto lautet: „Komfortabel Wohnen für Jung und Alt”.

P1160615

Neben dem „Umzugsmanagement“ geht es um planungsrechtliche Fragen, um die gewachsenen städtebaulichen Strukturen in den EFH-Gebieten verträglich an die veränderten Nachfragestrukturen anzupassen, sowie um die „Verjüngung“ der sozialen Infrastruktur in den Quartieren. Zudem sind starke Partner (z.B. Wohnungsbaugesellschaft, Investor / Projektentwickler, lokales Kreditinstitut / ImmoCenter etc.) hilfreich, um private Investitionen im Bestand auszulösen (von Umbau bis Abriss und Neubau).

Quelle Luftbild: Stadt Melle


Weitere Projekte in der Kategorie